Unterkühlung

2. September 2020

Wasser hat eine 25x größere Wärmeleitfähigkeit als Luft. Ein warmer Gegenstand kühlt deshalb im Wasser viel schneller ab, als an Land. Hinzu kommt, daß das Obarflächenwasser in der Regel wärmer ist als Tiefenwasser. Der Übergang ist nicht fließend sondern abrupt (Sprungschicht), dabei treten große Temperatursprünge auf. Die Tiefe der Sprungschicht ist von der Jahreszeit abhängig. Im Mittelmeer liegt sie im Sommer bei etwa 20 – 30 Meter.

Der ungeschützte menschliche Körper kühlt im Wasser schnell aus. In 4°C kalten Wasser tritt der Tod spätestens nach 20 Minuten ein. Selbst bei 20°C erliegt man nach 24 Stunden einer starken Unterkühlung. Mindestens 33 °C wären nötig, um die normale Körpertemperatur auf Dauer aufrecht zu halten. 

Gefährdung 

Schiffbrüchige, Schwimmer, Schnorchler und Taucher, die zu lange in Wasser bleiben.

Gefährdet sind übsrraschenderweise auch Surfer. Die andauernde Brise, verbunden mit Spritzwassenässe kühlt den Körper überdurchschnittlich schnell aus. 

Symptome 

Blaue Lippen, Kältezittern, Abfall der Körperkerntemperatur, 
Atembeschwerdan, Blutdruckabfall, Körperstarre, Scheintod, Tod durch Unterkühlung. 

Vorbeugung 

Einen wirksamen Schütz vor Unterkühlung bietet nur ein entsprechender Neopren-Anzug. Wer öfters in kaltem Wasser taucht und Spätschäden wie Rheuma vermeiden will, sollte sogar einen Trockentachanzug tragen. Im Wasser Treibende sollten sich so wenig wie möglich bewegen, sondern eng gekauert in der Rettungsweste hängen, um so einer Unterkühlung entgegenzuwirken. Jede unnötige Bewegung kostet in einem solchen Fall Wärmeenergie! 

Maßnahmen 

Die ersten Hilfeleistungen hängen vom Grad der Unterkühlung ab. Der Körper des Unterkühlten sollte auf jeden Fall sofort abgetrocknet werden, warme zuckerhaltige Getränke verabreichen, warme Bäder (max. 35°C), trockene Kleider anziehen, in Decken wickeln. 
In schweren Fällen sollte unbedingt das Bewußtsein des Unterkühlten durch Zureden erhalten werden. Absolute Ruhe gewährleisten, keine Bewegungsübungen veranstalten, warme Getränke verabreichen, temperierte Bäder von 30°C bis 40°C langsam ansteigend. Achtung! Arme und Beine dürfen dabei nicht in das Bad miteinbezogen werden. Besser eignen sich Wärmepackungen (Warmwasser-Beutel), die um den Brustkorb herum gelegt werden. 
Auch hier dürfen die Extremitäten niemals miteinbezogen werden, da durch die perifere Blutgefäßerweiterung urplötzlich kaltes Blut aus den Extrermitäten in den Wärmeren Körperkern, u. a. das Herz kommt, was den sofortigen Tod (Kammerflimmem) zur Folge haben kann.

Stark Unterkühlte sollten daher auch nicht in überhitzte Räume gelegt werden (max. 18°C – 20°C).