Sunday Morning Dive in Überlingen

Wieder mal Tauchzeit, wieder mal früh unterwegs nach Überlingen an den Tauchplatz ehemaliger Baugraf bzw. Campingplatz, die es ja dank der Landesgartenschau im Sommer 2021 nun nicht mehr gibt. Schade, denn am Campingplatz in Überlingen/Goldbach war die Pizza immer sehr lecker und die Atmosphäre immer sehr chillig.

Aber sei’s drum, nach vielen jähren der Tauchplatzsperrung durch den Umbau, ist der Platz jetzt wieder seit einem Jahr offen und auch wieder schön zu betauchen. Auch der Einstieg ist nun viel bequemer geworden:

Früh morgens um halb 8 ging es los; Tauchzeug zusammenpacken, ins Auto laden und ab von Öhningen nach Überlingen. Die Strassen waren recht leer, was sicher dem doch durchwachsenen Wetter geschuldet war. Dafür waren am Tauchplatz auch noch alle Parkplätze frei! Ja, der frühe Vogel fängt den Wurm, gell!

Es folgte ein solider Tauchgang an der schönen Steilwand bei überraschen klarer Sicht

Getaucht sind wir natürlich runter zur kleinen Grotte. Leider wurde es ab 15 Meter Tiefe für die GoPro leider zu dunkel, so dass weiter unten bei 30 und 35 Metern das Filmen wirklich keinen Sinn mehr machte. Von daher habe ich halt mal ein Video gemacht, welches das Drumherum zeigt. Also Packen, fahren, anradeln und so.

Wer mag, kann sich ja das Video mal antun:

Tauchen in Utopia Beach

Endlich war es mal wieder soweit; eine Woche Tauchurlaub im Hotel Utopia Beach bei El Queseir in Ägypten. Zusammen mit unserer Gruppe von insgesamt 7 Tauchern ging es ab Stuttgart (STR) mit Eurowings nach Hurghada, wo uns schon der Transferbus erwartete, der uns nach El Queseir bringen sollte.

unsere Tauchgruppe: Isabel, Andreas, Ingo, Wolfgang, Kathrin, Frank & Ronald (v.l.n.r)

Die Reisezeit ist, wenn man alles zusammenrechnet mit 15 Stunden schon recht hoch:

  • 06:00 – 08:00 Uhr – 2 Stunden Anfahrt zum Flughafen,
  • 08:00 – 13:00 Uhr – 5 Stunden für Checkin und Boarding,
  • 13:00 – 17:30 Uhr – 4,5 Stunden Flugzeit,
  • 17:30 – 19:00 Uhr – 1,5 Stunden Einreise, Visa und Kofferband
  • 19:00 – 21:00 Uhr – 2 Stunden Transfer ins Hotel (Hurghada Airport nach El Queseir, Utopia Beach)

Endlich im Hotel angekommen, ging es erstmal zum Essen. War ja schließlich ein langer Tag und bis wir unsere Hotelbändchen hatten war der Speisesaal eigentlich schon geschlossen, aber extra für uns haben sie dann noch einen Tisch gemacht und wir konnten unsere ausgehungerten Mägen füllen.

Gut gestärkt bezogen wir dann unsere Zimmer und vielen quasi tot ins Bett.

Tauchbasis Eurodivers

Blick von unserem Zimmer über die Tauchbasis

Die Guides und Jungs der Tauchbasis sind alle gut gelaunt, freundlich und stets hilfsbereit. Da gibt es absolut nichts zu meckern. Hat immer Spass und Freude gemacht und auch die Tauchgänge, egal ob vom Strand oder mit dem Zodiac oder PicUp waren allesamt super erholsam und chillig. Besonders das Tauchen durch die Höhlen, Spalten und Schluchten des Südriffs waren ein Erlebnis für sich.

Leider haben sich einige von uns leider eine kleine Erkältung zugezogen – Stichwort Klimaanlage – und konnten so nicht alle 10 Tauchgänge es mit gebuchten Tauchpaketes absolvieren. Ich selber bin zum Glück verschont geblieben und habe hier insgesamt 12 Tauchgänge machen können. Es war sogar möglich, von den „Kranken“ die nicht genommenen Tauchgänge zu übernehmen. Ein feiner und fairer Zug und Entgegenkommen der Tauchbasis. Muss man ja auch mal erwähnen!

Bilder und Impressionen

Das Gesetz von Gay-Lussac

Wollen wir mal das Gesetz von Herrn Gay Lussac anschauen – Ja, ich weiß wie sich das anhört 🙂

Aber sei’s drum, wir wollen eben dieses Gasgesetz zum besseren Verständnis mal genauer betrachten :

Was genau besagt das Gesetz? Nun, es besagt, dass eine bestimmte Menge eines Gases, das bei gleichbleibenden Druck erhitzt, oder abgekühlt wird, dann ändert sich das Volumen des Gases.

Ein Beispiel:

Nehmen wir an, wir haben eine 10 Liter Tauchflasche mit einem Druck von 200 bar befüllt. Dann entspricht das einem Gasvolumen von 10*200=2000 Liter Luft.

Nun ist es so, dass beim komprimieren von dem Luft-Gas Wärme entsteht. Also direkt nach dem Befüllen hat sich die Flasche und das darin befindliche Ga (Luft) auf 41° C erwärmt.

Unter diesen 41°C hat nun das Gas in der Flasche einen Druck von 200 bar und würde demnach 2000 Liter warme Luft ergeben.

Nun kühlt die Flasche und die Luft auf die Umgebungstemperatur von 20°C ab.

Dem Gesetzt von Gay-Lussac nach, nimmt das Volumen linear zur Temperaturänderung zu oder ab.

Soll heißen: bei 1°C Temperaturänderung verändert sich das Volumen des Gases um 1/273 des Anfangsvolumens. 

Da wir ja eine Pressluftflasche haben, in der sich das Gas nicht ausdehnen kann, wird sich entsprechend der Druck erhöhen.

Die Formel nach Gay-Lussac sieht nun folgendermaßen aus:

=  200 bar ∗ (20+273) / (41+273)   

=  200 bar ∗ 293 / 314   

=  200 bar ∗ 0,933 = 186,62 bar

Wir haben also statt den befüllten 200 bar „nur“ 186 bar in der Flasche.

Gehen wir nun mit der Flasche in den Bodensee, der nur 10°C hat, so ergibt sich:

=  186 bar∗(10+273)/(20+273)   

=  186 bar∗283/293   

=  186 bar∗0,966=179,65 bar

Natürlich können wir das ganze nun auch wesentlich kürzer in einer Dreisatzformel rechnen:

Wenn also im kalten Wasser, beim ersten Blick auf das Finimeter die Befürchtung aufkommt, die Flasche sei undicht, so ist das dem „geilen Sack“ geschuldet! ( Sorry, den konnte ich mir nicht verkneifen ).

Gefahren beim Tauchen

Welche Gefahren drohen beim Tauchen?

Tauchen birgt wie jeder Extremsport natürlich auch Gefahren; schliesslich üben wir diese Sportart in einem Element aus, in dem wir ohne technische Hilfsmittel nicht überlebsfähig sind. Zudem ist es eine Welt, in der ganz andere Gesetze herrschen, eine Welt, dessen Bewohnern wir fremd sind und die wir selbst nur unzureichend kenne

Hier eine kleine Auswahl an möglichen Gefahren , dessen Prävention und Behandlung.

Boote, Schrauben

Vorbeifahrende Boote sind für Taucher und Schnorchler eine der ernsthaftesten Gefahrenquellen. Besonders unachtsam scheinen die Schleppboote von Wasserskifahrern zu sein, deren Fahrer die Aufmerksamkeit mehr nach hinten als nach vorne richten. Die Schraube eines Motorbootes kann furchtbare Verletzungen verursachen. Auch die geräuschlosen Segelboote und Surfbretter stellen eine mögliche Gefahr dar, da sie innerhalb geringer Distanzen kaum manövrierbar sind und ein Zusammenstoß immer fatale Folgen für den Taucher hat.

  • Gefährdung: An der Oberfläche schwimmende Schnorchler und Taucher und besonders solche, die gerade auftauchen. 
     
  • Verletzungen: Prellungen, tiefe Fleischwunden, Amputation von Kopf und Körpergliedmaßen 
     
  • Maßnahmen: siehe bei Blutungen
     
  • Vorbeugung: erhöhte Aufmerksamkeit beim Auftauchen! Während der letzten Meter zur Wasseroberflache besonders auf Bootsgeräusche achten, eine Hand nach oben strecken und mit  Blickrichtung zur Oberfläche um die Körperachse kreisend auftauchen. Tauchboote sollten unbedingt eine Taucherflagge hissen bzw. eine Taucherboje setzen. Schnorchler – Schleppboje

Fischernetze

Alte Netze und Angelleinen können zu gefährlichen Fallen werden, zumal man sie selbst in klaren Gewässern kaum sieht, da sie durch allerhand Aufwuchs (Algen und seßhafte Tiere) gut getarnt sind. 

  • Gefährdung: Durch unbedachte Bewegungen kann man sich leicht in den äußerst widerstandsfähigen Angelleinen varwickeln. Besonders gefährlich sind Fischernetze. 
     
  • Symptome: Starke Einschränkung der Bewegungsfähigkeit, Angst, erhöhte Atemfrequenz, Panik.
     
  • Vorbeugung: Immer genügend Abstand halten. Ist man einmal darin verheddert hilft nur noch absolute Ruhe und ein gutes Tauchermesser

Verletzungen durch Korallen, Tiere und Pflanzen

Verletzungen, die in örtlichen Gebieten bzw. Gebieten, in die die Tauchsportler reisen, auftreten können. 
Anzeichen für Verletzungen durch Giftwirkung (Toxine), wie sie durch die gefährlichsten Meereslebewesen verursacht werden (ähnlich für die meisten giftigen Landlebewesen) 

  • Symptome 
    1. Punktförmige Wunde oder Tentakel, die an den betroffenen Stellen kleben 
    2. Extreme Schmerzen 
    3. Ohnmacht, Schwäche, Übelkeit. Schock 
    4. örtliche Schwellungen, Brennen, Striemen, Entzündung 
    5. Geistig durcheinander, verwirrt 
    6. Sich ausbreitendes taubes Gefühl 
    7. Lähmungen 
    8. Krämpfe, Zuckungen 
    9. Atemschwierigkeiten, Atemstillstand 
    10. Herzstillstand 
     
  • Maßnahmen
    1. Betroffene Stellen mit Essig oder Alkohollösung abspülen 
    2. Betroffene Stelle in heißes Wasser tauchen bzw. warme Kompressionen geben
    3. Opfer auf Anzeichen von Schock und Kreislauf- und Atemschwierigkeiten beobachten. 
    4. Blutdruck, Puls, Atmung und Bewußtseinslage sind ständig zu kontrollieren 
    5. Beachte: Bei Kontakt mit Quallen können die Nesselzellen auch nach Entfernen der Tentakel
        noch auf der Haut haften und weitere Verletzungen verursachen) 
    6. Bei Bewußtlosigkeit – Vitalfunktionen sicherstellen 
    7. Stabile Seitenlage, Nacken überstrecken, ständige Überwachung!
    8. Rettungskette alarmieren, Opfer schnellstens in medizinische Behandlung!

Trübes Wasser

Nach einem Sturm ist auch das klarste Gewässer trübe, da das lockere Sediment vom Meeresboden aufgewirbelt ist. Besonders tückisch sind Unterwasserhöhlen und innerhalb von Wracks, ein unvorsichtiger Flossenschlag und der feine Schlamm wird zu einer undurchsichtigen Wolke. 
Konstant getrübtes Wasser deutet entweder auf eine starke Unterwasserströmung oder eine starke Abwasserbelastung hin.

  • Symptome: Orientierungslosigkeit, Schwindel, Angst, Panik 
     
  • Gefährdung: Größere Tauchgruppen, deren Mitglieder sich wegen mangelnder Sicht aus den Augen verlieren. Buddysystem (zwei und mehr Taucher) bei denen der Partner zu weit weg ist.
     
  • Vorbeugung: In trüben Gewässern sollte man immer engen Körperkontakt halten (gegenseitig unterhaken, an der Hand halten). Genügend Abstand zu schlammigen Böden halten. Bei völliger Orientierungslosigkeit auf die Blasen des Lungenautomaten achten, sie weisen sicher den Weg nach oben. 

Partnerschaftliches Tauchen

Tauche nie allein!

Das ist keine Weisheit und auch kein Gesetz, dennoch sollte diese Richtlinie für jeden Taucher oberstes Gebot sein; denn im Falle eines Problems ist der Tauchpartner der einzige, der helfen kann wenn man Hilfe benötigt. Damit das funktioniert müssen jedoch einige Punkte beachtet werden, die nachfolgend beschrieben werden. Dazu gehört eine gute Vorbereitung vor dem Tauchgang, ein aufmerksames miteinander und nicht zuletzt ein abschließendes Gespräch nach dem Tauchgang.

Das Buddy-System

Frei übersetzt bedeutet dies „Partner-System“.  Das heißt, mindestens zwei Taucher tauchen zusammen im Verbund, tauchen gemeinsam ab und achten während des Tauchgangs aufeinander um im Bedarfsfall einander helfen zu können. Hierbei ist zu beachten dass die Taucher ausreichend Brevetiert sind und bereits Erfahrungen im selbstständigen Tauchen haben – keinesfalls sollten zwei Beginner zusammen tauchen, es muss mindestens ein höher brevetierter Taucher dabei sein. Nach dem CMAS-Sternsystem empfiehlt sich das 4-Sterne Prinzip. Also ein 1-Stern-Taucher mit einem 3-Stern Taucher, oder zwei 2-Sterntaucher  – nicht aber vier 1-Sterntaucher! Tauchen mehr als zwei Taucher in einem Partnersystem, so gilt diese Regel auf die beiden höchstbrevetierten Taucher. Eine Partnergruppe sollte jedoch nicht mehr als vier Taucher umfassen, bei schlechten Sichtverhältnissen eher weniger.

Vor dem Tauchgang

Bevor es ins Wasser geht, ja sogar noch bevor man die Fahrt zum Tauchplatz antritt sollte man gewissenhaft seine eigene Ausrüstung kontrollieren:

  • Ist die Ausrüstung komplett und gewartet?
  • Wurden regelmäßig Revisionen durchgeführt?
  • Hat die Pressluftflasche einen gültigen TÜV-Stempel?
  • Hat die Pressluftflasche genügend Fülldruck?
  • Ist das Equipment für den geplanten Tauchgang geeignet?
  • Ist der Tauchplatz bekannt oder gibt es eine Tauchplatzkarte?

Jetzt gilt es noch zu klären, wer den Tauchgang anführt. In der Regel ist das derjenige, der den Tauchplatz bereits gut kennt oder aber die meiste Taucherfahrung (Brevet / Anzahl Tauchgänge) aufzuweisen hat. Dieser leitet auch das Vorgespräch zum Tauchgang in dem er den Tauchplatz erklärt und festlegt in welcher Reihenfolge getaucht wird, bis wohin, wann der Umkehrpunkt ist und in welche Richtung getaucht werden soll und ggf. auf besondere Gefahren hinweist. Ebenfalls sollte angesprochen werden wie man sich Unterwasser verständigt (Abfrage der Tauchzeichen).

Buddy-Check

Sind diese Punkte geklärt und kontrolliert, sollte der eigentliche Buddy-Check durchgeführt werden. Hierbei wird gegenseitig die Ausrüstung kontrolliert. Bewährt hat sich hier die „Von Oben nach Unten Methode“:

  • Kopfhaube?
  • Maske?
  • Anzug / Handschuhe ?
  • Jacket mit Tariereinheit  (wie wird der Inflator bedient)
  • Schläuche und Atemregler frei?
  • Schlauchanschlüsse angeschlossen?
  • Sitz der Flasche, Fülldruck, Ventile geöffnet?
  • Bleigurt / Bleitaschen
  • Füsslinge / Flossen?

Darüber hinaus muss bei speziellen Tauchgängen (z.B. Nacht- oder Höhlentauchgängen) eventuell noch weiteres Equipment kontrolliert werden wie z.B. Lampe, Messer, Reel, Boje etc.

Vorsicht, Rücksicht, Umsicht

Bereits kurz nach dem Abtauchen (3 bis 5 Meter) sollte durch gegenseitige Abnahme des OK-Zeichens sichergestellt werden, dass bei allen Tauchgangsteilnehmern alles in Ordnung ist und der Tauchgang beginnen kann.  Damit das Buddy-System auch funktioniert und im Bedarfsfall sofort reagiert werden kann, ist ein stetiger Blickkontakt zum Tauchpartner sehr wichtig. So schön und interessant auch die Unterwasserwelt ist, einen Tauchpartner aus den Augen zu verlieren kann leicht zu Desorientierung und Panik führen, auch ohne das ein ernsthaftes Problem besteht. Je schlechter die Sichtverhältnisse desto öfter der Blickkontakt und kürzer der Abstand zum Tauchpartner!  Es muss nicht alle paar Minuten ein OK-Zeichen abgenommen werden, es reicht den Partner zu beobachten. Taucht er ruhig und gleichmäßig, ist die Atemfrequenz normal, sein Verhalten nicht ungewöhnlich dann sollte auch alles OK sein.  Bei Anzeichen von ungewöhnlichem Verhalten sollte jedoch das OK-Zeichen abverlangt werden.

Bei sehr schlechten Sichtverhältnissen z.B. durch aufgewirbeltes Sediment, dichtes Plankton oder anderer Partikel die sich im Wasser befinden kann man sich schnell einmal verlieren.  Da unter Wasser nicht nur ein 360° Horizont ist, sondern alle drei Dimensionen zum tragen kommen ist es sehr schwer sich wieder zu finden. Suchen Sie nie länger als eine Minute an der aktuellen Position, sondern tauchen Sie langsam und kontrolliert auf.  Kontrollieren Sie Ihre Aufstiegsgeschwindigkeit und halten ggf. Deko- und Sicherheitsstops ein. Anschliessend „trifft“ man sich an der Wasseroberfläche und kann evtl .sogar den Tauchgang fortsetzen. 

Nach dem Tauchgang

Ist der Tauchgang beendet, steigen alle aus dem Wasser freuen sich das alles gut gegangen ist, sind happy und zufrieden und fangen an zu erzählen was sie alles gesehen haben – so ist die gängige Praxis 🙂 Dabei sollte das Buddyteam eigentlich nochmal zusammenkommen und ein Abschlußbriefing machen. Dazu gehören Dinge die beim Tauchen aufgefallen sind und die man ruhig mal ansprechen sollte. Etwa dass der Partner zu weit weg war, oder viel zu selten geschaut hat, nicht anzeigte wann die 100 Bar erreicht waren, oder der Flossenschlag viel zu oft Richtung Grund ging und für Schlammwolken sorgte, etc., etc. Es muss aber nicht nur gemeckert werden. Genauso wichtig ist auch die positiven Dinge anzusprechen. Durch Kritik, egal ob positiv oder negativ, lernen wir! Die alten Hasen genauso wie die Beginner!

Strömungstauchen

Meeresströmungen können auf verschiedene Art und Weise zustande kommen; der Einfluß des Windes und die Anziehungskraft des Mondes spielen eine wichtige Rolle. Gezeiten werden z. B. durch die Anziehungskraft des Mondes ausgelöst. Niederwasser (Ebbe) und Hochwasser (Flut) wechseln sich in einem regelmäßigen Rhytmus ab. Hierbei werden örtlich verschieden große Wassermengen bewegt. Während der Gezeitenhub an der französischen Atlantik/Kanalküste bis zu 10 m beträgt, ist er am Mittelmeer oder am Roten Meer mit weniger als 1m kaum spürbar.

Die durch die Gezeiten ausgelösten Wasserströmungen können beträchtlich sein, so z. B. in Kanälen (im Watt, Priele) durch die große Wassermengen fließen. In Riffkanälen herrschen besonders starke Strömungen, weil durch diese engen Pforten das Wasser der Lagunen ein- und ausfließt. 
Am Strand laufen die Meereswellen normalerweise sanft aus, doch Wind kann eine starke Brandung erzeugen. Stetige Winde bewirken starke Unterwasserströmungen, hauptsächlich vor Kaps, während in Buchten immer relativ ruhiges Wasser herrscht. 

Gefährdung 

Schwimmen und Schnorcheln an der Felsküste ist bei starker Brandung lebensgefährlich, da der Körper durch die Wucht der Wellen wie Strandgut an die Klippen geschwemmt wird.  Taucher werden oft durch Unterwasserströmungen weit vom Einsatzort abtrieben, was zu gefährlichen Situationen führen kann, da der 
Rückweg gegen die Strömung überaus anstrengend ist und oft die Körperkräfte überfordert. 

Symptome 

Hoher Luftverbrauch, Atemlosigkeit, Muskelkrämpfe, Erschöpfung, Ertrinken. 

Vorbeugung 

In Gewässern mit starken Strömungen sollte Schwimmen und Schnorcheln unterlassen werden. Beginnende Ebbe ist als Tauchzeit zu meiden. Ablandiger Wind erhöht die Gefahr. Auf dem Wasser treibende Gegenstände beobachten um Strömungsrichtung und Geschwindigkeit abzuschätzen. Gezeitentabellen beachten und nie den Rat einheimischer Fischer außer Acht lassen. 

Tauchgänge immer gegen die Strömungsrichtung beginnen, damit man beim Zurückschwimmen die Strömung ausnützen kann und nicht gegen sie ankämpfen muß. Bei Strömungen Bodenhalt oder Ankerseil nicht loslassen. Von der Strömung erfaßte nicht aus den Augen lassen! Notfalls einen Mann zur Beobachtung einteilen, der versucht, den Betroffenen auch bei starkem Mellengang nicht aus den Augen zu verlieren, während die anderen das Boot startklar machen.

Bewußtes Strömungstauchen

Es gibt aber durchaus auch gewolltes Tauchen bei Strömung, bei der man gezielt in die Strömung eintaucht und kontrolliert mit der Strömung „mitschwimmt“ und an gegebener Stelle aus der Strömung wieder austritt. Das kann, unter richtiger Anleitung eines erfahrenen Tauchguides auch sehr viel Spass machen.

Strömungstauchen im Fluss

Es gibt schöne tiefe Flüsse, wie zum Beispiel den Rhein, der dich mitreißt, ohne dass du die Möglichkeit hast die Richtung zu bestimmen – hier geht es nur vorwärts, rauf oder runter – allenfalls und mit viel Mühen kann man links oder rechts steuern, zurück jedoch geht es nicht. Hier wirst du eins mit dem Element, du fühlst wie der Strom dich beschleunigt und du durch das Element surfst, ohne auch nur einen einzigen Flossenschlag zu tätigen. Die Umgebung rast an dir vorbei und duzende Fische scheinen im Wasser zu stehen, trotzen der Strömung und schauen dich mitleidsvoll an, als wärst du ein hilflos treibendes Stück Holz. Jeder Taucher sollte das mal gemacht haben!

Strömungstauchen im Meer

Ähnlich wie beim Strömungstauchen im Fluss, kann man sich auch im Meer mit den Unterwasserströmungen mitreißen lassen. Hier jedoch ist die Sicht in der Regel deutlich besser und auch dank der Riffe und anderer topologischer Gegebenheiten ist das steuern etwas leichter. Lässt man sich darauf ein, kann man die „Fahrt“ sichtlich genießen, die meisten Drift-Dive-Spots haben auch einen natürlichen Ausstieg, es reicht ein Flossenschlag in Richtung Riff und man entkommt der Strömung.