Wie teuer ist das Hobby „Fliegen“

20. Februar 2023

Eine typische Frage die mich von Anfang an begleitet und immer wieder von den Leuten gestellt wird: „Ist doch bestimmt ein teures Hobby, oder?“ – Die Antwort hierauf fällt mir auch nach einigen Jahren immer noch schwer. Wie drückt man es am besten aus, wie setzt man etwas so Relatives wie das Fliegen in Relation zu was? Was für den einen unbezahlbar ist, ist für den anderen Peanuts. Noch dazu gibt es ja keinen pauschalen Mindest- oder Maximalwert, sondern es hängt von vielen Faktoren ab. Zudem muss man die Kosten für die Ausbildung und die der später anfallenden Kosten für die Ausübung des Hobbys getrennt betrachten. Ich habe mich, um die Frage mal dediziert beantworten zu können, mal daran gemacht und einmal grob ausgerechnet, was denn das Hobby Fliegen im Monat so für Kosten verursacht.

Fliegen als Hobby kann ziemlich teuer sein, da es eine Menge Kosten mit sich bringt. Die tatsächlichen Kosten hängen jedoch von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel dem Land, in dem man fliegt, der Art des Fliegens, die man ausübt, und wie oft man fliegen möchte.

Zum Beispiel können die Kosten für eine private Pilotenausbildung in Deutschland etwa 4.000 bis 10.000 € betragen, während es in anderen Ländern teurer oder günstiger sein kann. Es ist auch wichtig zu beachten, dass die Kosten für die Ausbildung nicht die Kosten für die Flugstunden nach der Ausbildung oder die Kosten für die Wartung und den Betrieb eines Flugzeugs enthalten.

Wenn man ein Flugzeug mieten oder besitzen möchte, sind die Kosten noch höher. Die Kosten variieren je nach Größe und Typ des Flugzeugs, der Flugzeit und den Betriebskosten. Die Betriebskosten umfassen Treibstoff, Versicherung, Wartung und Instandhaltungskosten sowie eventuelle Parkgebühren und Landegebühren.

Kosten beim Fliegen im Verein

Um sich die Anschaffungs- und die Unterhaltskosten für ein eigenes Flugzeug zu sparen, kann man fast überall in Deutschland zu einem Luftsportverein gehen und sich dort als Mitglied einschreiben. Vorausgesetzt der Verein betreibt eigene Flugzeuge, die an die Mitglieder verchartert werden, kann das in Abhängigkeit der Flugstunden pro Monat/Jahr eine lohnende Alternative sein. Hier mal ein Beispiel:

Die jährliche Vereinsgebühr mit allen zugehörenden Spartenbeiträgen, Versicherungen und sonstigen Vereinsgebühren beträgt 815,- €. Eine durchschnittliche Chartergebühr nass (also incl. Benzin) kostet pro Stunde ca. 162,- € und pro Landung kommen nochmal 12,- Landegebühren im Schnitt dazu. Ich rechne hier mit 1,5 Landungen pro Flugstunde, was auch ziemlich realistisch ist. Somit würde uns die Fliegerei ca. 250,-€ pro Monat kosten, wenn wir einmal im Monat für eine Stunde fliegen würden. Bei realistischen Werten zwischen 20 und 40 Stunden pro Jahr, sind das dann umgerechnet 370-670 € pro Monat. Den guten Mittelwert von 500,-€/Monat sollte man also schon für sein Hobby übrig haben.

Kosten beim Fliegen mit eigenem Flugzeug

Die Betriebskosten für den Unterhaltenes eigenen Flugzeuges sollte man nicht unterschätzen! Abgesehen von den Anschaffungskosten (ab 25.000,-€ für ein gebrauchtes Ultraleicht Luftfahrtzeug bis hin zu >250.000,-€ für neue UL-LFZ), kommen jährliche Fixkosten von ca. 8.000 Euro für Hangar-Miete, Wartung, Versicherungen, Rücklagen, Nachprüfungen, etc. hinzu.Und das unabhängig, ob Gefolgen wird oder nicht. Den Anschaffungspreis aussen vor gelassen, kommen wir so schon auf fast 700,-€ monatliche Fixkosten.

Pro Flugstunde mit eigenem Flugzeug sollten wir nochmals ca. 80,-€ für Benzin (ca. 2,50€ x 30l/h) rechnen sowie die aus o.g. Beispiel 18€ Landeendgelt pro Flugstunde. Macht also roundabout 100,-€ nass pro Flugstunde. Hier können wir dann mit folgender Formel rechnen:

Kosten pro Monat bei x Flugstunden pro Jahr = Fixkosten + x*100 / 12
Kostendiagramm zur Veranschaulichung der Kosten pro Monat

Break event bei ungefähr 90 Flugstunden pro Jahr!

Vergleicht man beide linearen Kostenmodelle ohne Berücksichtigung der Anschaffungskosten eines Flugzeugs, ergibt sich die oben dargestellte Kostenschere, dessen Schnittpunkt bei ungefähr 90 Flugstunden pro Jahr liegt. Fliegt man weniger, ist die Vereinslösung die „günstigere“ Alternative. Bei einem normalen Mittelwert von 30 Flugstunden pro Jahr zahlt man also im Verein 518,-€ pro Monat, mit eigenem Flugzeug sind es jedoch 875,-€!

Insgesamt ist Fliegen als Hobby also in der Regel eine teure Angelegenheit, die viel Geld erfordert, aber auch eine sehr lohnende Erfahrung sein kann. Es ist wichtig, die Kosten sorgfältig zu berücksichtigen und eine realistische Vorstellung davon zu haben, wie viel man bereit und in der Lage ist, auszugeben, bevor man sich auf dieses Hobby einlässt.

Fazit

Um die Eingangsfrage nun halbwegs abschließend beantworten zu können: Die Ausbildung zum Hobbypiloten kostet so um die 6000,- Euro. Später muss man ca. 300-600 Euro pro Monat investieren, um vernünftig das Hobby der Fliegerei betreiben zu können.

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