Verhaltenstipps

2. September 2020

Nur Gucken – nicht Anfassen!

Ob im Meer oder in heimischen Seen; fast überall finden sich Lebewesen die dem Taucher nahe kommen, kaum eine Scheu zeigen und recht friedlich wirken. Was wir als zutraulich interpretieren, kann eine Schutzreaktion aber auch Angst bedeuten. Es sollte unbedingt vermieden werden, Fische und andere Unterwasserbewohner zu streicheln oder zu berühren. Auch wenn es lieb gemeint ist, viele der Meerestiere sind giftig und gefährlich, können stechen, beißen und nesseln. Aber auch diese Fische selber sind durch Berührungen gefährdet, so kann zum Beispiel der empfindliche Schutzfilm der Tiere beschädigt werden und Krankheitserreger in den Körper gelangen.
Auch Korallen sind tierische Lebewesen und reagieren empfindlich auf Berührung.  Zudem wachsen einige Korallenarten  sehr langsam, oftmals nur wenige Millimeter im Jahr und sind durch unachtsame Flossenschläge oder dem Hängenbleiben von Ausrüstungsgegenständen schnell beschädigt und sterben sogar ab. Bei der Vielzahl an Tauchern in den Korallenriffen ist es unerlässlich auf genügend Abstand zu achten.
 

Bitte nicht füttern

Die Fische im Wasser können sich sehr gut selbst versorgen. Sie brauchen keine Landlebewesen, die für eine knappe Stunde mit Blubberblasen in ihr Element kommen und meinen mit Brot und Eiern den Meeresbewohnern was Gutes zu tun. Genau das Gegenteil ist der Fall! Dieses unnötige Eingreifen in das Ökosystem schadet nachhaltig. Auch wenn Fische so ziemlich alles fressen, so ist doch weder Ei noch Brot Bestandteil der natürlichen Nahrung im Meer und sollte es auch nicht werden. Zudem lockt das abfüttern von Fischen nicht nur die gewollten, kleinen, hübschen Fischchen an, sondern meist auch deren Fressfeinde in Form von Raubfischen, die auch demMenschen gefährlich werden können. Es gab in jüngster Vergangenheit bereits Haiangriffe auf Touristen, die einfach nur Fische gefütter haben um ihnen ganz nah zu sein. So nah wollten sie es sicher nicht.

Also – bitte bleiben lassen und nur schauen!

Müll

Auch wenn man sich als Taucher den aktiven Umweltschutz ganz groß auf die Flasche geschrieben hat, so ist es entgegen dem ökologischen Instinkt nicht ratsam, gefundenen Müll wie Flaschen, Eimer, Dosen etc.pp. während einem normalen Tauchgang  aufzusammeln und an Land zu entsorgen. Dieses gut gemeinte Handeln birgt jedoch viele Gefahren für den Taucher und seinem Buddy wie z.B. Schnittverletzungen oder das Hängenbleiben mit der Ausrüstung an Gegenständen.  Aber auch die Tierwelt erobert sich viel von unserem Müll und so finden in manchen Flaschen und Dosen z.B. Fische und Krebse Unterschlupf, oder aber auch Korallen erobern gerne versunkende Gegenstände als neue Siedlung. Statt dessen sollte Müllvermeidung – nicht nur für Taucher – an erster Stelle beim aktiven Umweltschutz stehen. Sollte man unter Wasser dennoch gefährlichen Müll entdecken, wie z.B. Fässer aus den etwas ausläuft oder herrenlose Fischernetze die eine Gefahr für Tier und Mensch darstellen, sollte man den Fundort markieren (sofern möglich) und nach dem Tauchgang die entsprechenden Behörden informieren. Aber auch hier steht die eigene Sicherheit an erster Stelle.