KUBI Handschuhsystem

Kuba Handschuihsystem
13. Mai 2019

KUBI Dry Gloves Handschuhsystem

Nachdem ich nun schon einige Jahre der Trockentauchfraktion angehöhre und einiges an Erfahrung sammeln konnte, will ich heute über mein neues Handschuhsystem von KUBI bloggen.
Zunächst einmal sei gesagt, dass ich schon verschiedene Systeme durch habe. Angefangen von einfachen Nasshandschuhen am Trocki ( das Trockene hört somit an der Armmanschette auf ), bis hin zu meinem letzten Trockenhandschuh, dem „Northern Diver Dry Glove System„.

Alle Trockensysteme haben für mich den entscheidenden Nachteil, dass diese allesamt an der Latexmanschette montiert werden, was wiederum zur Folge hat, das diese beim An- und Ausziehen mechanisch stark beansprucht wird – sofern man wie ich, die Öffnung der Manschette ziemlich eng belässt um im Falle einer Undichtigkeit des Handschuhs nicht gleich voll abzusaufen.

Das war auch der Grund, das ich jedes Jahr mindestens einmal die Manschetten tauschen musste – wobei die Zeitangabe irrelevant ist, maßgeblich ist hier natürlich die Anzahl der Tauchgänge. Hier liegt mein Jahrespensum bei ca. 120 bis 150 Tauchgängen.

Von „Trockentauchen“ kann hier nicht mehr die Rede sein…

Seit längerem sind mir bei der Suche nach guten und haltbaren Alternativsystemen immer wieder zwei Systeme besonders ins Auge gestochen: einmal das von STIEF und zum anderen das von KUBI. Beide verwenden statt Kunststoffringe solide Metallringe zur Fixierung und versprechen somit einen Mehrwert an Robustheit. Allerdings ist auch hier das System jeweils auf eine Montage an der Latexmanschette vorgesehen, was mich bisher vom Kauf noch abgehalten hatte.

Seit Neuestem gibt es aber bei KUBI wohl auch die Möglichkeit, an der Ärmelseite den Anschlussflansch direkt an den Ärmel zu kleben – anstatt der Latex-Manschette. Diese Möglichkeit gefällt mir eigentlich recht gut denn so beschränkt sich der Verschleiß lediglich auf die Handschuhe, die recht schnell und kostengünstig selbst und wenn nötig auch vor Ort getauscht werden können. Googelt man nun nach Lieferanten, wird man zwar schnell fündig, allerdings sind die Händler doch recht spärlich gesät. Ich habe mich für einen recht sympathischen Händler aus Österreich entschieden und dort das ganze System nebst Handschuhen bestellt. Der Kontakt und der Link stehen weiter unten.

Versand aus Österreich

Aktuell warte ich noch auf die Lieferung, da hier wohl bei der österreichischen Post ein Fehler passiert ist und das Paket, welches noch am Tag der Bestellung fertig gemacht und versendet wurde, nun schon seit zwei Wochen im Postleitzahlengebiet von Wien umherschwirrt. Zum Glück ist Sommer und mein Nassanzug mit 7mm auch noch in 50 Meter Tiefe einigermaßen erträglich. Sobald aber die Lieferung da ist, werde ich hier an der Stelle über die Montage und das ganze Prozedere weiter berichten. Danke hier an Michael, der mich während der ganzen Wartezeit super betreut hat und immer super freundlich war. Kann ich echt empfehlen mal bei ihm vorbeizuschauen. Ich muss ihn mal fragen, ob ich seinen Shop hier verlinken darf…

Vorbereitung Trocki

Während ich hier also auf so ein Päckchen aus dem fernen Österreich warte, habe ich schon damit begonnen meinen Trocki für die Montage vorzubereiten. Zunächst einmal habe ich die alten Latexmanschetten, die eh schon porös und mit vielen Fahrradflicken versehen waren, entfernt und von den Kleberresten befreit. Auch so eine Arbeit für jemanden, der Vater und Mutter erschlagen hat.

Klebereste entfernen

War ’ne ganz schöne Fummelei, aber es geht. Zwar kommen die bestellten und mittlerweile gelieferten Ringe nach innen und werden dort verklebt, dennoch sieht es mit dem alten Kleber ziemlich schrecklich aus. Bei dem bestellten Kleber ist auch eine Lösung dabei, um alten Kleber  entfernen zu können. Funktioniert erstaunlich gut damit, aber man braucht Geduld, einen guten Lappen und eine Messingdrahtbürste.

Alles muss weg

Sauberkeit ist das A&O bei den Vorbereitungen. Wenn nicht alles vom alten Kleber weg ist oder noch Fusseln und Fasern übrig bleiben, hält der neue Kleber später nicht so gut. Also, immer schön ordentlich arbeiten!

Ärmeldurchmesser anpassen

Da der Aussendurchmesser des Rings um einiges größer ist, als die Ärmelöffnung, muss hierzu der Ärmel entsprechend aufgetrennt und mit einem Stoffflicken ergänzt werden. Glücklicherweise habe ich ja meinen alten Trilaminat-Trocki von Beuchat noch im Keller gehabt, der an allen Nähten undicht ist und somit als Trilaminat-Stoffspender zur Verfügung stand. Es tat allerdings schon ein bisschen weh, mit dem Teppichmesser dreieckige Stofffetzen aus einem Trocki zu schneiden.

Flicken einnähen

Irgendwie ein komisches Gefühl. Aber musste sein! Jetzt muss man nur noch eine Bekannte haben, die des schneiderns mächtig ist, um die beiden Trilaminat Teile zu verbinden. Ist wohl nicht ganz so trivial, denn die Dame hat doch mächtig geflucht, wohl weil der Stoff so dicht ist. Jetzt muss aber auch beachtet werden, dass die Nahtstellen sowie die Nähte selbst nicht dicht sind! Kommt also Wasser durch. Wenn später alles verklebt ist, also Ärmel mit Ring und Schutzflicken, muss das ganze noch von innen mit Aquasure versiegelt und abgedichtet werden.

Nix mit Doppelnaht :-/

Hier wäre allerdings eine Nähmaschine die auch Leder vernähen kann, besser geeignet gewesen. Meinen Wunsch, doch bitte eine Doppelnaht zu nähen, wollte sie dann nicht mehr nachkommen, hatte in dem Moment Angst um ihre Maschine, was ich ja auch verstehen kann. Naja, wird auch mit einfacher Naht halten, wird ja schliesslich noch verklebt. Trotzdem: DANKE GUDRUN für deine Geduld und Deine Arbeit!!!

Ringe einkleben

Jetzt kam der spannende Teil der Arbeit – das Verkleben. Hierzu habe ich zunächst die Ärmelenden auf links gedreht und mit etwas Papier dazwischen ein verteilen des Klebers auf den ganzen Anzug damit vermieden. Nun mehrere Male mit einem Pinsel den Kleber aufgetragen und immer wieder antrocknen lassen. Das Gleiche natürlich auch beim Ring selbst. Der Ring hat eine geriffelte Oberfläche, so dass der Kleber hier gut hält! Nachdem nun der Kleber auf beiden Teilen angetrocknet war, habe ich eine etwas stärkere PVC Folie um den Ring gewickelt, denn hätte ich versucht den Ring direkt einzusetzen, wäre das nicht möglich, da beide Teile sofort miteinander verkleben würden, also keine Chance die sauber einzufädeln. So aber hat das ganz gut geklappt und die Ringe gingen leicht reinzufriemeln. Jetzt brauchte ich nur noch den PVC-Strifen rauszuziehen und die Teile mit Druck zu verbinden. Für die Trocknungsphase habe ich das Ganze noch mit Kabelbindern fixiert. Jetzt, das beide Ärmel verklebt und fixiert sind, geht es an den nächsten Schritt.

Schritt 1

Alu-Ring mit Kleber einstreichen

Schritt 2

Ärmelenden mit Kleber einstreichen

Schritt 3

Alles antrocknen lassen und beide Teile zusammenfügen

Schritt 4

Fixieren der beiden Teile mit Kabelbinder

Abdeckflicken

Noch einmal musste mein ausgedienter Beuchat-Trocki als Materialspender herhalten. Damit die Naht und das eingesetzte Stück nicht gleich so als „gemurkst“ zu erkennen ist und! damit das ganze auch von der Dichtigkeit her besser versiegelt werden kann, habe ich mich entschlossen noch einen Trilaminatflicken aufzukleben. Dazu habe ich großflächig auf dem Ärmel den Kleber aufgebracht und den entsprechend großen Flicken aus meinem Beuchat herausgetrennt. Natürlich ebenfalls mit Kleber eingestrichen.

Ausgeschnittener
Flicken

Reichlich Kleber

Aufgesetzter Flicken

Innenabdichtung

Abdichten

Nachdem nun von außen alles verklebt ist, ein Schutzband aufgebracht ist kommt nun von der Innenseite her die Abdichtung mit Aquasure zum Einsatz. Habe hierzu eine 500ml Tube und verteile entlang den Nahtstellen das Mittel großzügig. Da es eh noch verläuft ( hat eine Konsistenz wie Honig ) muss nicht unbedingt so sauber gearbeitet werden wie bei einer Silikonfuge im Bad, sondern kann nach dem Aufbringen noch mit dem Finger verteilt werden. Muss ja auch nicht schön sein, sondern nur dichten. Jetzt muss das Aquasure noch 10-12 Stunden aushärten, dann kommen die Innenringe mit den Silikonmanschetten zum Einsatz.

Ich habe noch etwas Bedenken bezüglich der Dichtigkeit des Klebers an der Verbindung Ärmelmanschette zum Ring. Ich werde deshalb an der äusseren Nahtstelle nochmal mit Aquasure abdichten.

Wie schon angedeutet und oben skizziert möchte ich zur Sicherheit an der Wassernahtstelle nochmal extra mit Aquasure abdichten. Hierzu schaffe ich erstmal Platz zwischen Ringende und Ärmelende indem ich mit einem Cuttermesser ca. 3mm wegschneide.Nach dem Aushärten des Klebers sieht es dann so aus wie auf Bild 2. Jetzt kommt erst einmal die Dichtprüfung in der Regentonne 🙂 Habe dazu jeweils 2 KG Blei in die Handschuhe gelegt und den Ärmel innen mit Toilettenpapier ausgelegt, um evtl. undichte Stellen ausfindig zu machen. War aber alles dicht! Abschließend noch ein Foto vom fertig montierten System.

Habe zum Abschluss das Ärmelende mit dem Aluring noch mit einem Schrumpfschlauch gegen Schlagschäden geschützt.

Bezugsquelle

Wer nun Interesse an diesem System hat, findet beim Michael einen freundlichen und kompetenten Partner:

dive-machinery
Michael Husarek
Getreidegasse 10
3441 Judenau
Austria

mobile: +43 664 39 67 282
mail: office@dive-machinery.com
web: www.dive-machinery.com

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