Dekompressionsunfall

Stickstoffvergiftung

Eine Stickstoffvergiftung kann auftreten, wenn jemand zu viel Stickstoff einatmet, der nicht durch Sauerstoff ersetzt wird. Dies kann in verschiedenen Situationen auftreten, zum Beispiel wenn jemand in einem geschlossenen Raum arbeitet, der mit Stickstoff gefüllt ist, oder wenn Taucher zu schnell aus großer Tiefe aufsteigen, was zu einer schnellen Freisetzung von Stickstoff im Körper führt.

Die Symptome einer Stickstoffvergiftung können variieren und hängen davon ab, wie viel Stickstoff eingeatmet wurde und wie schnell dies geschah. Zu den häufigsten Symptomen gehören Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Verwirrtheit und Bewusstlosigkeit. Wenn die Stickstoffvergiftung schwerwiegend ist, können auch Krämpfe, Atemnot, Herz-Kreislauf-Versagen und Tod auftreten.

Die Behandlung einer Stickstoffvergiftung besteht darin, den Betroffenen so schnell wie möglich an einen Ort zu bringen, an dem er saubere Luft atmen kann, oder in ein Krankenhaus, wo er medizinisch behandelt werden kann. Die Behandlung kann die Gabe von Sauerstoff oder die Verabreichung von Medikamenten zur Unterstützung der Atmung oder des Kreislaufsystems umfassen. Es ist wichtig, sofort einen Notarzt zu rufen, wenn jemand Symptome einer Stickstoffvergiftung zeigt, da eine unbehandelte Stickstoffvergiftung lebensbedrohlich sein kann.

Druckfallerkrankung ( Cassion, Decounfall ) 

Beim Auftauchen muß der unter Druck im Organismus physikalisch gelöste Stickstoff, wieder in die Gasphase übergehen. Aufstiegsgeschwindigkeit nie schneller als 10 m/min! 
Wird der Aufstieg zu rasch oder die Austauchzeit nicht eingehalten (Notaufsieg/Übungen) perlen Stickstoffblasen in das Gewebe oder in Blutbahnen aus. Bei Beschwerden, die während und nach dem Tauchen auftreten ist immer an eine Dekommpressionskrankheit zu denken. 
Bei Bergseetauchgängen ist dem Körper eine angemessene Anpassungszeit zu gewähren, (in großen Höhen eine 24 Std. Adaptionszeit) um den Stickstoff entsprechend dem geringeren Druck zu vermindern. (Bergseetabellen verwenden) 


Bei Computerbenützung: 

Auch Computer „steigen“ aus, denke immer daran!
Lasse niemals einen anderen Taucher durch „Mitlesen“ deinen Computer benutzen, denn die Werte gelten nur für dich und dein Tauchgangsprofil. 
Bei Verstößen gegen die Aufstiegsgeschwindigkeit oder Austauchpausen, mache bitte an diesem Tag keine weiteren Tauchgänge mehr. Beginne nie einen Computer zu benutzen, wenn du in den vergangenen 24 Std. bereits ohne Computer getaucht bist. Dein Computer kann dies nicht wissen und kann es somit auch nicht berücksichtigen. Sollte dein Computer fragwürdige Informationen liefern, beende den Täuchgang unverzüglich und sende das Gerät zur Überprüfung zum Hersteller. 

  • Auch bei Verwendung von Computern ist eine Sicherheitsaustauchpause einzuhalten! mind. 3 min/3 m 
  • Erhöhung der Mindsstoberflächenzeit zwischen den Tauchgängen 
  • 24 Stunden vor dem Heimflug nicht mehr tauchen 
  • mache nicht mehr als zwei Tauchgänge täglich 
  • jeden vierten Tag bei „Non Limit Diving“ aussetzen um den Körper wieder zu entsättigen 

Der Computer verführt zu risikoreichem Tauchen, wie große Tiefen, lange Tauchzeiten und Wiederholungstauchgänge. Plane deinen Tauchgang mit der Tabelle und tauch deinen Plan, verwende den Computer nur als Kontrollorgan. vertraue dem Computer nicht blind!
Es gibt Taucher, die besonders empfindlich für Deko-Erkrankungen sind: Nähere dich deshalb den Grenzen, wenn überhaupt, nur sehr Vorsichtig und mache dich mit den möglichen Symptomen vertraut.

Nicht Lebensbedrohliche Symptome: 

Typ I: 

  • Gelenksschmerzen (Bends) ca. 70% der Unfälle 
  • Hautjucken (Taucherflöhe) 
  • Marmorierung der Haut 
  • Schwäche und Müdigkeit 

Lebensbedrohliche Svmptome – oder dazu führende Symptome 

Typ II:

  • Probleme beim Urinieren 
  • Sehstörungen 
  • Drehschwindel 
  • Hör- und Sprachschwierigkeiten 
  • Lähmungen 
  • Taubheitsgefühl 
  • Bewustlosigkeit 

Maßnahmen: 

Zur Tauchgangsberechnung sind Dr.Max-Hahn-Tabellen zu verwenden. Ist keine Austauchzeit erforderlich, 
(Nullzeittauchgang) nie schneller als 10 m/min Auftauchen und eine Sicherheitsdecopause von 3 min auf 3 Meter einhalten. 

Niemals eine nasse Rekompression versuchen! (Wiederholüngstauchgang) 
Bei Druckunfallerkrankung sofort Notarzt/ftrzt/Rettungsdienst verständigen. Transport zur nächsten Druckkammer. 

1.Hilfe Vitalfunktionen sicherstellen 

Lagerung: Kopf hoch (bei Bewustlosigkeit stabile Seitenlage) Beatmung mit 100 % Sauerstoff 
Keine Linksseiten-Kopftief- Lagerung. Bei dem Verdacht auf eine Druckfallerkrankung nächste, einsatzbereite Druckkammer aufsuchen. Arzt verständigen. 

Das höchste Risiko zur Druckfallerkrankung haben 

  • Viele Tage täglich getaucht 
  • Wiederholungstauchgänge 
  • tiefer als 24 Meter 

Vergleich der Symptome 

SymptomLuftembolieDecounfall
Einsetzensofort / innerhalb 5min.verzögert, ab 30min und später
Häufigkeitplötzliche BewußtlosigkeitGelenkschmerzen, Müdigkeit, Schwäche
örtliches Auftreteneine Körperseitebeide Seiten, Ober- oder Unterkörper
VeränderungBesserung durch 1.Hilfe möglichkeine Veränderung oder Verschlechterung des Zustandes
   
Vorgeschichteunabhängig von Tauchtiefe und Tauchzeit möglich (auch im Flachwasser) Panikaufstieg ( mangelhaftes Abatmen) Symtomatik schlagartig,unmittelbat oder wenige Minuten nach Erreichen der Wasseroberfläche möglich.In der Regel längere Tauchzeiten in größerer Tiefe ( mehr als 10 Meter) Unterlassene oder fehlerhafte Dekompression Zunahme der Beschwerden erst nach Stunden möglich
BefundHautemphysem Pneumothorax typischerweise Halbseitenlähmung (meist Linksseitig) primäre Bewustlosigkeit (Leitsymptom)Hautjucken ( Taucherflöhe) Hautmarmorierung, erythematöse Veränderung Gelenkschmerzen Zeichen einer Lungenembolie Querschnittslähmung selten primär bewustlos


Maßnahmen 

Vitalfunktionen sicherstellen! 
Unbehinderte Atmung und ausreichende Blutzirkulation sind Voraussetzung für die Funktionsfähigkeit unseres Körpers.

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